Mi Dädi Franz

Mein Dädi hat mir viel beigebracht über Selbständigkeit, Eigenverantwortung und Freiheit.

Ich hatte das Privileg, sehr viel Zeit mit meinem Dädi verbringen zu dürfen. Schon als kleiner Bub durfte ich fast den ganzen Tag mit ihm überall dabei sein.

Schon in jungen Jahren hat er mich wahnsinnig viel gelehrt: Wie man allerlei Landmaschinen bedient und fährt, Bäume fällt, Kühe melkt und alle Arbeiten, die rund um einen Bauernhof anfallen. Oft gab es auch kritische Momente und da wusste ich gleich, ohne dass Dädi etwas sagte: Davon erzählen wir Zuhause niemandem.

Dädi hatte die letzten Monate durch einen gebrochenen Wirbel starke Schmerzen und musste länger im Spital bleiben. Dadurch war er sehr geschwächt. Auch sein Herz war mit 84 Jahren angeschlagen. Ich bin froh, konnte Dädi nach dem Spital noch etwas Zeit Zuhause geniessen. Am Montagabend haben wir noch zusammen «gjasset», das hat er immer sehr genossen. Am Samstag hat er gemacht, was er am liebsten tat: Arbeiten. Er hat Heizholz aus dem Wald geholt, zersägt und ins Haus gebracht. Dabei hatte Dädi einen Herzausfall.

Dädi hat mir viel auf meinem ganzen Lebensweg mitgegeben, mich stets unterstützt und ist mir immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Ich werde ihn noch oft vermissen.

Danke für alles, Dädi!

Franz