Echte Flüchtlinge werden ausgewiesen!?
Echte Flüchtlinge die arbeitswillig sind und die Sprache lernen werden in Schwyz ausgewiesen – aber für falsche Flüchtlinge müssen die Steuerzahler einen 20 Millionen-Bau in Buosingen aufstellen…
🤦🏻♂️
Der Leserbrief vom 7.12.2024 im Bote der Urschweiz:
Zweifel am Ausweisungsverfahren
Zur Asylpolitik
Es hilft nichts – ich bin derart entsetzt, dass ich mit diesem Fall an die Öffentlichkeit muss: Es handelt sich um eine türkische Kurdenfamilie, die seit über drei Jahren in der Schweiz lebt, davon zwei Jahre im Talkessel. Das Ehepaar hat die zweijährige Sprachschule in Rickenbach absolviert, und die beiden Kinder gehen in die 1. und die 2. Schulklasse. Die Mutter kommt einmal pro Woche zu mir, um Konversation in deutscher Sprache zu üben; so hatte ich die Gelegenheit, diese Familie näher kennenzulernen, und wir verkehren mittlerweile auf freundschaftlicher Basis. Ich halte sie für sehr integer, gebildet (der Ehemann ist studierter Informatiker und damit einer von den in unserem Land so gesuchten Fachpersonen), hilfs- und arbeitsbereit.
Vor ein paar Tagen kam der Brief, der ihnen mitteilt, dass sie ausgewiesen werden. Dies nach all den staatlichen Investitionen und nachdem die Eltern aufgrund der erworbenen Sprachkenntnisse voll arbeitsfähig wären.
Dieser Ausweisungsbescheid wird nicht etwa vom Amt für Migration in Schwyz oder von der Fürsorge der Gemeinde, die die Ausländer bestens kennt, getroffen – nein, das geschieht an einem runden Tisch entweder in Bern oder St.Gallen. Im Mitteilungsbrief wird erwähnt, dass man darauf verzichte, das beigelegte Verfolgungsbeweismaterial zu sichten, obwohl daraus eindeutig hervorgeht, dass es sich um politisch Verfolgte handelt (das Haus wurde über ihren Köpfen abgebrannt, ihnen blieb daher nur die Flucht). Die zuständige Person sieht also – oh Türken –, also raus damit! Dass die Kurden in der Türkei unterdrückt werden, ist international bekannt. Dass junge Menschen sich dagegen auflehnen und eine andere Zukunft für sich und ihre Kinder erstreben, sollte uns freiheitsliebenden Schweizern verständlich sein, und wie unmenschlich, unlogisch, unrentabel diese Wegweisung ist, ebenso. Während wir straffällige Ausländer in unseren Gefängnissen durchfüttern, schicken wir gute Fachkräfte ausser Landes. Ist das nachvollziehbar? Wie können wir helfen? Ich fühle mit dieser Familie und bin verzweifelt.
Ilse Neumann, Steinen